Hygiene gehört zu einem funktionierenden Krankenhausmanagement dazu. Ob bei der Patientenversorgung oder im Operationsbereich – Keime beziehungsweise vorrangig nosokomiale Infektionen können den Genesungsverlauf eines Patienten verzögern. Dabei könnten mit der richtigen Hygiene schätzungsweise 30 Prozent der Infektionen vermieden werden.
Das kma Online-Magazin von Thieme veröffentlichte im November einen Artikel über ein interessantes Projekt der Helios Klinik in Stralsund, in welchem es um das Hygienesystem Helicoph geht.
Regelmäßige Handdesinfektion schützt
Helicoph (Helios Interne Compliance Optimierung Händehygiene) ist ein Programm, mit welchem die Mitarbeiter mit einer gelungenen Mischung aus Psychologie und Fakten motiviert werden, ihre tägliche Händedesinfektion durchzuführen. Dadurch würden sich Erregerübertragungen sowie Krankenhausinfektionen mit beispielsweise MRSA reduzieren.
In den Namensschildern der Mitarbeiter befindet sich ein kleiner Sender, der die Daten in Echtzeit auf dem eingebauten Empfänger-Chip speichert, sobald der Mitarbeiter den Desinfektionsmittelspender betätigt. Auf diese Weise können sowohl genaue Verbrauchszahlen des Desinfektionsmittels bestimmt als auch genau festgestellt werden, wie oft sich der jeweilige Mitarbeiter am Tag die Hände desinfiziert. Die Technik wertet die Vorgänge automatisch und autark aus. Der Mitarbeiter bekommt zusätzlich ein visuelles Signal in Form eines Smileys auf sein Namensschild projiziert, wenn die empfohlene Zeit für die Handdesinfektion erreicht wurde. Dadurch werden die Mitarbeiter motiviert, ihr Hygieneverhalten zu optimieren. Die Datenerfassung verläuft dabei unternehmensintern und wird nicht an Dritte weitergegeben.
Das Projekt läuft seit Dezember 2018. Die Helios Klinik Stralsund hat seit Beginn der Studie einen Anstieg der Handdesinfektion pro Patient und Tag von 43,95 auf 62,28 Prozent verzeichnet, was sich ebenfalls im Rückgang nosokomialer Infektionen (= Krankenhausinfektionen) zeigte. Den Angaben nach fielen die Infektionserkrankungen von 33 auf 19 zurück.